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Absage der Gastelternreise im September 2020

Gemeinsam mit dem Team der Arbeitsgemeinschaft Tschernobylhilfe der ev.-luth. Landeskirche haben wir schweren Herzens beschlossen, die für den September geplante Gastelternreise abzusagen. Die unübersichtliche Lage in Weißrussland und die schwere Vorhersagbarkeit der weiteren Entwicklung haben uns zu dieser Entscheidung bewogen.

Während wir hier langsam nach Wochen des Stillstands  eine Lockerung der Kontaktbeschränkungen beobachten können, wurden in Weißrussland bislang seitens des Staates keine umfassenden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie eingeleitet. Schlimmer noch, es wird offiziell vom Präsidenten von einer „Psychose“ gesprochen, die Pandemie wird verharmlost. Die Tipps zum Schutz vor dem Virus lauten: Wodka trinken, Saunagänge oder landwirtschaftliches Arbeiten. All das soll gegen das Virus helfen. Fussball-, Eishockey- und andere Sportveranstaltungen werden ebenso weiter mit Publikum durchgeführt wie auch die Parade zum 9. Mai, dem Gedenktag zum Sieg über Nazideutschland, der vor genau 75 Jahren das Ende der Greueltaten der Nazis für das weißrussische Volk bedeutete.

Gut, das die Bevölkerung gewohnt ist, sich selbst zu helfen. So sind die Ränge in den Stadien auch ohne Verbote weitgehend leer und ein Großteil der Menschen läuft nur mit Maske durch die Straßen von Minsk. Viele Menschen bleiben zuhause, um einer Ansteckung mit dem Corona-Virus zu entgehen. Auch die Bewohner des Dominic-Hauses tragen ihren Teil zu mehr Sicherheit bei und nähen Masken, um die Ansteckungsgefahr in der Bevölkerung einzudämmen.

Masken für mehr Sicherheit
Masken nähen im Dominic-Haus für mehr Sicherheit der Bevölkerung in Corona-Zeiten

Hinter dem sorglosen Umgang mit der Pandemie stecken wahrscheinlich die erwarteten negativen Auswirkungen auf die ohnehin stark angeschlagene weißrussische Wirtschaft, falls man umfassende Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen und Unternehmensschließungen staatlich verordnet. Ein Rückgang der Wirtschaftsleistung würde somit auch die Macht des Präsidenten gefährden. Die nächsten Präsidentschaftswahlen sollen im August diesen Jahres stattfinden.

Mit großer Sorge beobachten wir diese Situation in Weißrussland. Und wir können derzeit nicht einschätzen, ob wir im September die Sicherheit unserer Reiseteilnehmer gewährleisten können. Wir hoffen das Beste und stehen in engem Kontakt zu unseren Freunden vor Ort.

Wir werden nach Normalisierung der Lage neu bewerten und entscheiden, zu welchem Zeitpunkt die nächste Reise angeboten werden kann. Wir werden rechtzeitig darüber berichten.

Einladung zur Gastelternreise im September 2020

Zum zweiten Mal planen wir in diesem Jahr eine Gastelternreise in Zusammenarbeit mit dem Koordinationsteam der Arbeitsgemeinschaft Tschernobylhilfe, zuständig  für die Grafschaft Bentheim und das Emsland. Mitte September 2020 wird die achttägige Tour starten. Aber nicht nur Gasteltern sind willkommen, sondern jeder, der Interesse an unserer Arbeit und unseren Projekten vor Ort hat. Ihr lernt während dieser Woche nicht nur unsere Projekte vor Ort kennen, Ihr bekommt auch einen guten Überblick über das Leben und die Kultur des Landes, trefft viele interessante Menschen und erfahrt auch vieles über die Folgen der Tschernobyl-Katastrophe in diesem schönen Land.

Weißrussische Dorfstrasse in Choiniki, ein Ort, der während der Reise die besucht wird …

Grundsätzlich veranstalten wir mindestens zwei Vorbereitungstreffen vor dieser Reise. Das Erste wird voraussichtlich im März / April 2020 sein. Hier wird über das grundsätzliche Programm gesprochen, individuelle Wünsche geäußert und die Wünsche für Familienbesuche gesammelt. Außerdem existiert zu diesem Zeitpunkt bereits eine grobe Kalkulation der Reise.

Beim zweiten Treffen, welches vier bis sechs Wochen vor der Reise stattfindet werden die detaillierte Planung vorgestellt, Tips zur Reise gegeben und offene Fragen geklärt. Wer Interesse hat, melde sich bitte beim Vorsitzenden Thomas Küpker.

Durchbiegende Tische zeigen die Gastfreundschaft der dort lebenden Menschen …

Zum ersten Mal haben wir im Jahre 2018 eine derartige Reise in Zusammenarbeit mit den Koordinatoren der Arbeitsgemeinschaft Tschernobylhilfe der ev.-luth. Landeskirche Hannover durchgeführt.

Aber was ist der Unterschied zu unseren „normalen“ Reisen, die wir jedes Jahr einmal veranstalten? Das Programm ist ähnlich, der einzige Unterschied ist, dass den Gasteltern die Möglichkeit gegeben wird, ihre Gastfamilien in den Dörfern und Städten Weißrusslands zu besuchen und sich einen Eindruck von der Lebenssituation ihrer Gastkinder zu verschaffen. Dies natürlich unter Einbeziehung von Dolmetschern, die zur Kommunikation mit den Familien zur Verfügung stehen. Es stehen auch Besuche in verschiedenen unterstützten Institutionen, Erklärungen über unsere Hilfeleistung vor Ort und das Erleben des Dorf- und Stadtlebens in Belarus auf dem Programm.

Auch Besuche in unseren unterstützten Institutionen gehören zum Programm …

In 2018 hat die damalige Gruppe an einem Wochenende mit Unterstützung von fünf Dolmetschern mehr als zwanzig Familien zuhause besucht. Diese Termine werden vor der Reise durch uns koordiniert und mit den Familien abgestimmt. Die Wünsche der Teilnehmer werden weitestgehend berücksichtigt und in die Detailplanung mit eingebracht. Da die Gastfamilien auch berufstätig sind und innerhalb der Woche arbeiten müssen, steht für diese Besuche immer das Wochenende zur Verfügung, um möglichst viele Treffen zwischen den Familien zu ermöglichen. Durch diese Besuche steigt das Verständnis für die Lebenssituation der eingeladenen Kinder enorm. Außerdem erwachsen hieraus oft langjährige und tiefe Freundschaften zwischen den Familien.

Für Teilnehmer, die keine Gastfamilien haben oder besuchen wollen, wird ein Alternativprogramm in uns bekannten Familien angeboten. Auch werden verschiedene Programmpunkte zusätzlich während der Besuchstage angeboten, so dass es auch für diese Teilnehmer interessante und erlebnisreiche Tage werden.

Interesse geweckt? Dann meldet Euch beim Vorsitzenden!