Reisebericht Bike2Belarus – Juni 2010

Die erste Bike2Belarus Fahrt in 2010 war ein voller Erfolg. Neben 23 irischen Studenten und einigen Arbeitern aus Irland nahmen auch drei Teilnehmer aus Deutschland an der Fahrt teil. Während die irische Gruppe von Dublin über Kaunas (Litauen) per Flugzeug anreiste und dann mit dem Bus weiter nach Gomel gefahren wurde, haben die drei deutschen Teilnehmer die Fahrt per Flugzeug von Dortmund nach Kiew (Ukraine) und dann weiter mit dem PKW nach Gomel (Belarus) angetreten.

Am Sonntag, dem 20.06.2010 gegen Mitternacht traf die Gruppe sich dann im Erholungsheim Tschonki in der Nähe von Gomel. Bereits am nächsten Morgen führte die erste Fahrt mit dem Fahrrad nach Retchiza. Hier stand die Besichtigung des Dominic-Hauses und ein Konzert in dem Internat für Kinder mit Behinderung auf dem Programm.

Am Dienstag, dem 22.06.2010 ging es dann mit dem Fahrrad nach Tereshkovichi, dem Ort, an dem das neue Projekt, ein Haus vergleichbar mit dem Dominic-Haus, gestartet wurde. Als erster Arbeitseinsatz stand die Reinigung des Gebäudes auf dem Programm.

Währenddessen wurde durch die Fachleute das Gelände ausgemessen und begonnen, einen Betonzaun um das Gelände zu bauen. Bei Temperaturen um 30 °C wurde anschließend am Fluss ‚Sosch‘ angehalten und erstmal geschwommen.

Der Mittwoch wurde durch die Männer genutzt, um den Bau des Zaunes voranzutreiben. Da die weiblichen Studentinnen bereits am ersten Tag die Reinigung des Gebäudes beendet hatten, fuhren diese gemeinsam nach Choiniki an den Rand der verstrahlten Zone und besuchten das Tschernobyl-Museum.

Abends traf man sich wieder im Erholungsheim Tschonki um sich für das WM-Spiel Deutschland – Ghana bereit zu machen. Gemeinsam wurden die Schlachtrufe geübt und Schwarz-Rot-Gold aufgetragen. Dann ging es zum Restaurant ‚Alte Zeiten‘, wo gegessen wurde und gemeinsam das WM-Spiel verfolgt wurde. Aus 27 Iren und drei Deutschen wurden an diesem Abend 30 Deutsche, die etwas mit Akzent aber laut und deutlich ‚Deutschland, Deutschland, …‘ riefen.

Donnerstags stand die Besichtigung eines Babyheims in Gomel auf dem Programm. Leider kam die Bürokratie uns dazwischen und wir mussten erst die Registrierung sämtlicher Teilnehmer bei der örtlichen Polizei vornehmen. Die Kleinkinder in den Heimen haben ein festes Programm und dieser Tagesablauf lies es nicht zu, später noch die geplante Besichtigung in dem Heim zu machen.

Als Alternative wurde das Kriegsmuseum in Gomel besucht. Nachmittags ging es dann zum Anleger am Fluss ‚Sosch‘, wo ein Boot auf uns wartete. Gemeinsam mit einer Musikergruppe machten wir eine ca. dreistündige Bootsfahrt auf dem Fluss, um anschließend schwimmen zu gehen und am Ufer Schaschliki zu genießen und eine Mischung aus Fussball und Celtic-Football (vielleicht war es auch Rugby ?) und andere Spiele zu spielen.

Der Freitag stand ganz im Zeichen des weissrussichen Dorflebens. nach einer kombinierten Fahrt aus Bus- und Fahrradfahrt erreichten wir am Vormittag Makanovichi, einen kleinen Ort etwa 100 km von Gomel entfernt. Hier wurde ein staatliches Heim für psychisch kranke Menschen besichtigt und es wurden typische Dorffamilien in kleinen Gruppen besucht. Die verschiedenen dorftypischen Produkte, die probiert werden konnten, reichten von selbst gesammelten Beeren und Pilzen über Essen aus dem eigenen Garten bis zum selbstgebrannten Wodka. Nach vielen guten Erfahrungen in den Familien traf man sich zum gemeinsamen Mittagessen im Heim wieder.

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Am Samstag hieß es für die irischen Teilnehmer schon wieder die Heimreise anzutreten. Vorher wurde aber noch das Behindertenheim Vasilievka besucht, um sich von den Bewohnern zu verabschieden. Die irische Gruppe war am ersten Tag bereits in Vasilievka gewesen und hat viele gute Kontakte zu den Bewohnern geknüpft.

Gegen 12:30 ging es mit dem Bus in Richtung Kaunas, Litauen. Eine ca.16-stündige Busfahrt stand den Teilnehmern bevor. Nach Abreise der Iren haben wir die zur Verfügung stehende Zeit genutzt, um Freunde in Gomel und in Choiniki zu besuchen.

Am Montag morgen gegen 4 Uhr starteten wir in Richtung Kiew und am Montagabend waren alle Teilnehmer wieder wohlbehalten zuhause angekommen. Die Bauarbeiten sind gut vorangekommen, es waren keine Unfälle zu verzeichnen und die jungen Leute sind mit wunderbaren Eindrücken von diesem Land und insbesondere von den Menschen in diesem Land nach Hause gefahren. Viele Freundschaften über Grenzen hinweg sind entstanden und alle Teilnehmer haben diese Fahrt als eine der schönsten Erfahrungen in ihrem Leben in Erinnerung.