Alle Beiträge von ThomThom

DANKE !

Liebe Mitglieder, liebe Sponsoren und liebe Helfer,

wir schauen zurück auf ein bewegtes Jahr. Sind wir zufrieden? Auf der einen Seite sind wir das nicht, weil wir viele Planungen hatten und nur wenig davon umsetzen konnten. So mussten wir unseren geplanten Hilfstransport im März und auch die Planung des neuen Sozialprojektes dieses Jahr absagen bzw. verschieben. Auch die Gastelternreise konnte aufgrund der Pandemie nicht durchgeführt werden.

Andererseits haben wir über das ganze Jahr unsere Hilfeleistung aufrecht erhalten können. Die Unterstützung der bedürftigen Familien durch unser bestehendes Sozialprojekt konnte vollständig unter verschärften Hygienebedingungen über das ganze Jahr fortgeführt werden, auch haben wir im September noch einen Hilfstransport gleich mit zwei vollen LKW auf die Reise schicken können.

Die Pandemiezeit erfordert von uns allen Einschränkungen in unserer Planung, somit sind wir als Verein nicht anders gestellt als jeder Einzelne von uns. Die bemerkenswerte, gewaltfreie Forderung unserer Freunde in Belarus nach demokratischen Standards macht die Umsetzung einiger Vorhaben für uns nicht einfacher. Wir bewundern die Menschen in Belarus um ihren Mut, ihr Durchhaltevermögen und ihren erwachten Willen nach Veränderung. Stellen wir uns einmal selbst die Frage, ob wir uns unter Haftandrohung, Folter und vielen anderen drohenden Repressionen genauso mutig verhalten würden wie Hunderttausende von Belarusen?

Deshalb hoffen wir sehr auf eine baldige Lösung zum Guten und stehen eng bei unseren Freunden in Belarus. Wir stehen außerdem bereit, wenn die Rahmenbdeingungen es erlauben, unsere Hilfeleistungen wieder zu verstärken und weitere Projekte anzustoßen. Eines ist sicher – die Hilfeleistung wird notwendiger sein als in den letzten Jahren unserer Arbeit.

Wir freuen uns auf unsere gemeinsame humanitäre Arbeit im neuen Jahr. Deshalb möchten wir am Ende dieses turbulenten Jahres unseren aufrichtigen Dank an Alle richten, die uns in irgendeiner Form unterstützt haben und unsere wichtige Arbeit erst möglich gemacht haben!

Wir wünschen Euch besinnliche und schöne Weihnachtstage, einen guten Start in das hoffentlich etwas „normalere“ neue Jahr 2021 und alles Gute, vor allem aber in dieser Zeit Gesundheit!

Bleibt gesund und bleibt dabei!

Der Vorstand

Erstmals wieder Hilfstransport nach Gomel auf den Weg gebracht

Nachdem im März diesen Jahres die Corona-Pandemie für die Absage des geplanten Hilfstransportes am 25.03.2020 gesorgt hatte, wurden nun am 17. und 18.09.2020 gleich zwei Auflieger mit Hilfsgütern beladen und auf den Weg nach Belarus geschickt.

Weil die Lage in Belarus derzeit sowohl politisch als auch in Bezug auf Corona sehr unübersichtlich ist, wurde erstmals ein belarussischer Spediteur eingesetzt, um die Waren nach Gomel zu bringen. Insgesamt wurden 24 t Hilfsgüter verladen, darunter alleine 17,7 t Textilien und 1,4 t Schuhe. Aber auch Schulmöbel, Schulbedarf, Spielzeug und die technische Ausstattung  für zwei komplette EDV-Schulungsräume wurden verladen. Es wurde höchste Zeit einen Transport zu starten, denn die Lagermöglichkeiten waren erschöpft und es konnten kaum noch Hilfsgüter angenommen werden.

Geplant war, beide LKW am Donnerstag, dem 17.09.2020 zu laden. Leider hat das nicht funktioniert, weil der zweite LKW aufgrund der einzuhaltenen Pausenzeiten am Donnerstag nicht mehr gekommen ist. Erst am 18.09.2020 morgens um 07:00 Uhr konnte dieser LKW an der Ladestelle beim Zentralllager der H&R in Salzbergen bepackt werden. Glücklicherweise war dieser LKW mit Palettenware geplant und konnte somit innerhalb einer Stunde beladen werden. Am Freitagmorgen um sechs Uhr startete der erste LKW seine 1850 km lange Reise, der Zweite folgte gegen 10:00 Uhr.

Bereits am Donnerstag während der Verladung erreichten uns Meldungen, nach denen die polnisch/belarussische Grenze am gleichen Tag geschlossen werden sollte.  Dementsprechend sensibel warteten wir auf die Meldungen unserer Fahrer über den Fahrtverlauf. Am Samstagmorgen erreichte uns die Nachricht, dass das erste Fahrzeug ein paar Stunden von der Grenze entfernt ist. Die Zollanmeldung an der Grenze in Brest per Email klappte reibungslos und freundlich. Allerdings kamen schlechte Informationen seitens der Fahrer. Die Schlange vor der polnischen Grenze war extrem lang, auch wurden anscheinend einzelne LKW von den belarussischen Grenzern zurückgeschickt. Erst am Sonntagabend passierten unsere beiden LKW, die inzwischen ihren Weg gemeinsam fortsetzten, die polnische Seite der Grenze. Auf der offiziellen Internetseite der belarussischen Grenzbehörden waren unter den nächsten 500 angemeldeten LKW unsere Kennzeichen aber nicht zu finden. So mussten wir mit einem kompletten weiteren Tag für die Grenzübverquerung rechnen. Als uns am Montagmorgen die Information erreichte, beide Fahrzeuge hätten die Grenze passiert, waren wir doch sehr verwundert. Damit hatten wir nicht gerechnet. Beide Fahrzeuge sind derzeit auf den Weg nach Gomel und werden im Laufe des Abends dort erwartet.

Die Entladung des ersten LKW ist für Dienstag, den 22.09.2020 geplant. Der Zweite wird einen Tag später entladen. Wir hoffen auf eine zügige Abfertigung seitens der belarussischen Behörden. Gerade in der jetzigen Zeit sind die Familien noch mehr auf diese Hilfe angewiesen.

Wir stehen eng an der Seite unserer belarussichen Freunde und hoffen sehr auf eine baldige Entscheidung  zugunsten des belarussischen Volkes. Für uns entscheidet die weitere Entwicklung über die Möglichkeit der weiteren humanitären Arbeit in diesem, unseren so vertrautem Land.

Wir bedanken uns ausdrücklich bei den Verantwortlichen der H&R, ohne deren Unterstützung diese wichtige Arbeit für uns nicht möglich wäre. Weiterhin danken wir allen unseren Helfern und auch den Sammlern von Hilfsgütern, die uns in unserer Arbeit – in welcher Art und Weise auch immer – unterstützen. Diese gute Sache funktioniert nur, wenn viele Menschen gemeinsam daran arbeiten. DANKE !!!

Der Verein ‚Chance auf Leben e.V.‘ hat in insgesamt 13 Transporten seit 2012 mehr als 160 t an Hilfsgütern in die von der Tschernobylkatastrophe am meisten betroffene Region Gomel im Südosten von Belarus gebracht.

Absage der Gastelternreise im September 2020

Gemeinsam mit dem Team der Arbeitsgemeinschaft Tschernobylhilfe der ev.-luth. Landeskirche haben wir schweren Herzens beschlossen, die für den September geplante Gastelternreise abzusagen. Die unübersichtliche Lage in Weißrussland und die schwere Vorhersagbarkeit der weiteren Entwicklung haben uns zu dieser Entscheidung bewogen.

Während wir hier langsam nach Wochen des Stillstands  eine Lockerung der Kontaktbeschränkungen beobachten können, wurden in Weißrussland bislang seitens des Staates keine umfassenden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie eingeleitet. Schlimmer noch, es wird offiziell vom Präsidenten von einer „Psychose“ gesprochen, die Pandemie wird verharmlost. Die Tipps zum Schutz vor dem Virus lauten: Wodka trinken, Saunagänge oder landwirtschaftliches Arbeiten. All das soll gegen das Virus helfen. Fussball-, Eishockey- und andere Sportveranstaltungen werden ebenso weiter mit Publikum durchgeführt wie auch die Parade zum 9. Mai, dem Gedenktag zum Sieg über Nazideutschland, der vor genau 75 Jahren das Ende der Greueltaten der Nazis für das weißrussische Volk bedeutete.

Gut, das die Bevölkerung gewohnt ist, sich selbst zu helfen. So sind die Ränge in den Stadien auch ohne Verbote weitgehend leer und ein Großteil der Menschen läuft nur mit Maske durch die Straßen von Minsk. Viele Menschen bleiben zuhause, um einer Ansteckung mit dem Corona-Virus zu entgehen. Auch die Bewohner des Dominic-Hauses tragen ihren Teil zu mehr Sicherheit bei und nähen Masken, um die Ansteckungsgefahr in der Bevölkerung einzudämmen.

Masken für mehr Sicherheit
Masken nähen im Dominic-Haus für mehr Sicherheit der Bevölkerung in Corona-Zeiten

Hinter dem sorglosen Umgang mit der Pandemie stecken wahrscheinlich die erwarteten negativen Auswirkungen auf die ohnehin stark angeschlagene weißrussische Wirtschaft, falls man umfassende Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen und Unternehmensschließungen staatlich verordnet. Ein Rückgang der Wirtschaftsleistung würde somit auch die Macht des Präsidenten gefährden. Die nächsten Präsidentschaftswahlen sollen im August diesen Jahres stattfinden.

Mit großer Sorge beobachten wir diese Situation in Weißrussland. Und wir können derzeit nicht einschätzen, ob wir im September die Sicherheit unserer Reiseteilnehmer gewährleisten können. Wir hoffen das Beste und stehen in engem Kontakt zu unseren Freunden vor Ort.

Wir werden nach Normalisierung der Lage neu bewerten und entscheiden, zu welchem Zeitpunkt die nächste Reise angeboten werden kann. Wir werden rechtzeitig darüber berichten.

Hilfstransport abgesagt!

Aufgrund der aktuell schwer einzuschätzenden Entwicklung haben wir entschieden, unseren geplanten Hilfstransport vom 25.03.2020 abzusagen und auf einen unbestimmten Termin zu verschieben.

Verschoben ist nicht aufgehoben … hoffentlich können wir den Transport bald nachholen!

Wir werden die Situation weiter beobachten und zu gegebener Zeit einen neuen Termin festlegen.

Da wir unsere Lagerkapazitäten derzeit voll ausgeschöpft haben und dieser Transport uns den benötigten Freiraum verschaffen sollte, können wir leider in nächster Zeit keine sperrigen Hilfsgüter annehmen. Textilien und andere Hilfsgüter können auch nur eingeschränkt angenommen werden.

Sobald ein neuer Termin feststeht oder auch eine Entspannung bei den Lagerkapazitäten erkennbar ist, werden wir dies an dieser Stelle berichten.

Wir bitten um Euer Verständnis.

Einladung zur Mitgliederversammlung am 21.02.2020

Nicht nur Mitglieder sind uns willkommen, sondern auch alle, die Interesse an unserer Arbeit haben. In etwa einen Monat am 21.02.2020 um 19:00 Uhr startet unsere diesjährige Mitgliederversammlung im Gemeindehaus Holsten/Bexten. Neben dem Jahresbericht stehen der Kassenbericht, der Ausblick für das kommende Jahr und die Wahl eines Revisors auf dem Programm.

Um teilnehmen zu können reicht eine kurze Anmeldung per Mail beim Vorsitzenden. Die Kontaktdaten findet Ihr im Impressum.

Archivfoto – Mitgliederversammlung 2019

Wir freuen uns über Jeden, der Interesse an unserer Arbeit zeigt. Nach und während des Vortrages besteht die Möglichkeit, individuelle Fragen zu stellen. Auch ist im Anschluss genügend Zeit für intensive Gespräche und Fragen, unter anderem auch zur Gatselternreise 2020.

Wir sehen uns am 21. Februar!

Einladung zur Gastelternreise im September 2020

Zum zweiten Mal planen wir in diesem Jahr eine Gastelternreise in Zusammenarbeit mit dem Koordinationsteam der Arbeitsgemeinschaft Tschernobylhilfe, zuständig  für die Grafschaft Bentheim und das Emsland. Mitte September 2020 wird die achttägige Tour starten. Aber nicht nur Gasteltern sind willkommen, sondern jeder, der Interesse an unserer Arbeit und unseren Projekten vor Ort hat. Ihr lernt während dieser Woche nicht nur unsere Projekte vor Ort kennen, Ihr bekommt auch einen guten Überblick über das Leben und die Kultur des Landes, trefft viele interessante Menschen und erfahrt auch vieles über die Folgen der Tschernobyl-Katastrophe in diesem schönen Land.

Weißrussische Dorfstrasse in Choiniki, ein Ort, der während der Reise die besucht wird …

Grundsätzlich veranstalten wir mindestens zwei Vorbereitungstreffen vor dieser Reise. Das Erste wird voraussichtlich im März / April 2020 sein. Hier wird über das grundsätzliche Programm gesprochen, individuelle Wünsche geäußert und die Wünsche für Familienbesuche gesammelt. Außerdem existiert zu diesem Zeitpunkt bereits eine grobe Kalkulation der Reise.

Beim zweiten Treffen, welches vier bis sechs Wochen vor der Reise stattfindet werden die detaillierte Planung vorgestellt, Tips zur Reise gegeben und offene Fragen geklärt. Wer Interesse hat, melde sich bitte beim Vorsitzenden Thomas Küpker.

Durchbiegende Tische zeigen die Gastfreundschaft der dort lebenden Menschen …

Zum ersten Mal haben wir im Jahre 2018 eine derartige Reise in Zusammenarbeit mit den Koordinatoren der Arbeitsgemeinschaft Tschernobylhilfe der ev.-luth. Landeskirche Hannover durchgeführt.

Aber was ist der Unterschied zu unseren „normalen“ Reisen, die wir jedes Jahr einmal veranstalten? Das Programm ist ähnlich, der einzige Unterschied ist, dass den Gasteltern die Möglichkeit gegeben wird, ihre Gastfamilien in den Dörfern und Städten Weißrusslands zu besuchen und sich einen Eindruck von der Lebenssituation ihrer Gastkinder zu verschaffen. Dies natürlich unter Einbeziehung von Dolmetschern, die zur Kommunikation mit den Familien zur Verfügung stehen. Es stehen auch Besuche in verschiedenen unterstützten Institutionen, Erklärungen über unsere Hilfeleistung vor Ort und das Erleben des Dorf- und Stadtlebens in Belarus auf dem Programm.

Auch Besuche in unseren unterstützten Institutionen gehören zum Programm …

In 2018 hat die damalige Gruppe an einem Wochenende mit Unterstützung von fünf Dolmetschern mehr als zwanzig Familien zuhause besucht. Diese Termine werden vor der Reise durch uns koordiniert und mit den Familien abgestimmt. Die Wünsche der Teilnehmer werden weitestgehend berücksichtigt und in die Detailplanung mit eingebracht. Da die Gastfamilien auch berufstätig sind und innerhalb der Woche arbeiten müssen, steht für diese Besuche immer das Wochenende zur Verfügung, um möglichst viele Treffen zwischen den Familien zu ermöglichen. Durch diese Besuche steigt das Verständnis für die Lebenssituation der eingeladenen Kinder enorm. Außerdem erwachsen hieraus oft langjährige und tiefe Freundschaften zwischen den Familien.

Für Teilnehmer, die keine Gastfamilien haben oder besuchen wollen, wird ein Alternativprogramm in uns bekannten Familien angeboten. Auch werden verschiedene Programmpunkte zusätzlich während der Besuchstage angeboten, so dass es auch für diese Teilnehmer interessante und erlebnisreiche Tage werden.

Interesse geweckt? Dann meldet Euch beim Vorsitzenden!

Elfter Hilfstransport nach Gomel gestartet

Am 25.09.2019 startete der inzwischen elfte Hilfstransport des Vereins in Richtung Gomel. Nach vier Stunden Verladung machte sich der LKW mit 12,7 t an Hilfsgütern auf den 1850 km langen Weg in die Region im Südosten Weißrusslands.

Mehr als fünfzehn Helfer waren mit der Beladung des Transportes beschäftigt.
(Das Bild zeigt nur einen Teil der Mannschaft)

Neben 8,5 t an Kleidung, einer halben Tonne Schuhe, acht Rollstühlen, 30 Rollatoren und 11 Pflegebetten, sind Schulmöbel, Therapiegeräte und Gehhilfen an Bord des LKW. Merhr als 15 Helfer und Helferinnen waren mit der Vorbereitung und Beladung des LKW beschäftigt. Insbesondere weil wir keine Luft nach Gomel schicken wollen – dafür kostet ein Transport zuviel – werden die etwa 700 Kartons von Hand zwischen die sperrigen Hilfsgüter gepackt um das verfügbare Volumen voll auszunutzen.

Die Ankunft in Gomel ist für Freitagmittag geplant. Danach wird die Zollabwicklung vor Ort gemacht und der LKW entladen.

Aufgrund der immer noch erheblichen Mengen an Hilfsgütern bei uns im Lager wird der nächste Transport für März/April nächsten Jahres schon wieder geplant. Die verfügbare Menge hätte ausgereicht um gleich zwei LKW auf die Reise zu schicken. Die Lagerkapazitäten vor Ort in Gomel reichen allerdings nicht aus, um eine solche Menge unterzubringen. Eine geplante Erweiterung der Lagerkapazitäten war leider noch nicht erfolgreich.

Für den nächsten Transport suchen wir noch dringend Sponsoren. Die Kosten für die Transporte sind nicht unerheblich aber diese Art der Hilfe ist ein sehr wichtiger Baustein unserer direkten Hilfeleistung vor Ort, der direkt bei den hilfsbedürftigen Familien ankommt.

In Summe wurden vom Verein in bislang elf Transporten 140 t an Hilfsgütern nach Weißrussland geschickt.

Mitgliederversammlung und zehn Jahre „Chance auf Leben e.V.“

Zur Mitgliederversammlung und zum zehnjährigen Bestehen hatte der Vorstand Mitglieder und Gäste in das Gemeindehaus Holsten eingeladen. Insbesondere wurden Gäste von Organisationen aus Dänemark begrüßt, die in den vergangenen Jahren mit dem Verein zusammengearbeitet haben. Knud Lokkegaard von Lions International und Peder Pederson, Arne Jacobsen und Ingelise Kragelung vom Freundschaftverein Egtved–Gomel waren extra für die Veranstaltung angereist.

Thomas Küpker begrüßt die Gäste der diesjährigen Mitgliederversammlung am 22.02.2019

Nach eineinhalb Jahren intensiver Vorbereitung und vier Monaten Bauzeit konnte das Sportplatz-Projekt bei der Schule Nr. 3 in Choiniki abgeschlossen werden, so Vorsitzender Thomas Küpker. Es entstand ein Multifunktionsgelände für Fußball, Basketball und Volleyball und ein Workout-Bereich. Die Kosten für die etwa 125.000 Euro teure Anlage wurden durch eine großzügige Spende von Bild hilft e. V. „Ein Herz für Kinder“, mitfinanziert.  Das Sportgelände liegt am Rande der Sperrzone in Choiniki und wurde nach der Tschernobyl-Katastrophe 1986 asphaltiert um die Strahlung des Bodens von den Kindern abzuhalten. Seitdem lief der Sportunterricht für die 800 Kinder unter schwierigen Bedingungen. Mit der Deutschlehrerin an der Schule Nr. 3 in Choiniki, Maria Dobrushevskaja, besteht seit 20 Jahren eine Freundschaft und dadurch eine Verbindung auch mit der Schule.

Im August 2018 konnte der neunte Hilfstransport mit 13 t (1089 Packstücke) starten.

Insgesamt wurden in den letzten sieben Jahren 114 t an Hilfsgütern mit 8953 Packstücken in das Gomeler Gebiet geliefert. Voraussichtlich im April 2019 soll der nächste Hilfstransport in Richtung Weißrussland gehen.

Unterstützung durch das Sozialprojekt des Vereins erhalten mit Hilfe einer Fachkraft hilfsbedürftige und in Not geratene Familien durch Betreuung und ärztliche Versorgung.

Hilfe bekamen auch die Institution „Vasilievka“, ein Heim für Behinderte und Veteranen in der Nähe von Gomel und das Dominic-Hope-House, ein Haus für junge Menschen mit Behinderung. Es wird seit Beginn der Vereinstätigkeit unterstützt. Gestartet von dem verstorbenen Iren Dominic O’Brien und fertiggestellt durch die irische Partnerorganisation „StudentAid Chermobyl“.

Kassierer Thomas Merting stellt die Zahlen des vergangenen Jahres vor

Kassierer Thomas Merting berichtete detailliert von den Ein- und Ausgaben des Vereins. Kassenprüfer waren Christan Otten und Christiane Leifeling.

Bei den Wahlen gab es keine Veränderungen. Johan Schmits, ist weiterhin stellvertretender Vorsitzender, Nastassia Küpker Schriftführerin, Egbert Kolkman, Alexander Stiben und Wolfgang Huesken, Beisitzer.

v.l.n.r.: Thomas Küpker, Vorsitzender, Nastassia Küpker, Schriftführerin, Egbert Kolkman, Beisitzer, Thomas Merting, Kassierer, Johan Schmits, stellv. Vorsitzender und Wolfgang Huesken, Beisitzer mit Knud Lokkegaard, Lions International aus Dänemark, Peder Pederson, Arne Jacobsen und Ingelise Kragelund vom Freudschaftsverein Egtved-Gomel aus Dänemark.
Foto: Josef Haubrich

Für weitere Hilfstransporte werden Textilien, Schuhe, Gehhilfen, Rollstühle, Windeln, Plüschtiere, Krankenhaus- und Säuglingsbetten, Pflegetische, Kinderwagen, Matratzen und Fahrräder gebraucht.

Dringend wird nach einem trockenen Lagerraum für sperrige Hilfsgüter in der Umgebung von Salzbergen gesucht.

Für das Sozialprojekt ist die Finanzierung einer zweiten Fachkraft nötig. Etwa 5.000 Euro werden für die Dachsanierung des Dominic-Hope-House benötigt. Die nächste Gruppenreise ins Gomeler Gebiet ist vom 10. bis zum 17.06.2019 geplant.

Ein Foto-Rückblick gab Eindrücke der vergangenen 10 Jahre wieder. Bei einem gemeinsamen Essen lebten die Erinnerungen, Erfahrungen und Erlebnisse wieder auf.

Vorsitzender Thomas Küpker bedankte sich bei den Mitgliedern, freiwilligen Helfern und bei den Unterstützern des Vereins „Chance auf Leben“.

Frohe Weihnachten !

Weihnachten in Belarus

Weihnachten ist  eines der beliebtesten Feste weltweit. In Belarus wird Weihnachten abhängig  von der Religion an verschiedenen Tagen gefeiert. Die Katholiken feiern vom 24. Dezember bis zum 6. Januar und die orthodoxen Gläubigen feiern vom 6. bis 21. Januar nachdem julianischen bzw.  gregorianischen Kalender. Diese Weihnachtszeit nennt man im Volk bereits seit den alten Zeiten des Heidentums Kaljady.  Früher hatte Kaljady weder eine Beziehung zu den Katholiken noch zu den Orthodoxen. Mit dem Aufkommen des Christentums wurde das Heidentum verdrängt, doch als Fest wurde Kaljady weiter gefeiert und nach und nach verschmolz das alte Fest mit der Feier der christlichen Konfessionen. Die altenTraditionen und die Art, wie Kaljady gefeiert wurde, sind auch heute noch gut erhalten. Das ist kein Zufall, denn Kaljady war eines der größten Feste der Vorfahren und  diese Tradition wurde von Generation zu Generation weiter gegeben. 

Kaljady in Belarus
Bunt und laut zu Besuch bei den Nachbarn

Kaljady beginnt am Abend des 25. Dezember oder auch am 7. Januar. Der lustigste und schlagfertigste Mann der Runde verkleidet sich mit einer Maske als Ziege, als Bär oder sogar als Storch. Die ganze laute und bunte Gesellschaft besucht mit Musik und Sprüchen die Häuser in  der Nachbarschaft, um zusammen diesen festlichen Anlass zu feiern. Einige Beispiele des Gesangs könnt Ihr Euch hier anhören:

https://soundcloud.com/euroradiofm/guda-1?in=euroradiofm/sets/kaliady
https://soundcloud.com/euroradiofm/20-1?in=euroradiofm/sets/kaliady

Beim Decken des Weihnachtstisches gibt es auch bestimmte Regeln. Hier sind die Traditionen des Heidentums und Christentums sehr eng miteinander verschmolzen. So wird z.B. die traditionelle Speise der Heiden, die so genannte Kutsja (Speise aus Weizengraupen mit verschiedenen Zutaten), auch heute noch auf den Weihnachtstisch gestellt. Traditionell wurde der Weihnachtstisch mit Heu bedeckt, dann kam die weiße Tischdecke darüber. Es mussten 12 Speisen auf demTisch stehen.

Kutsja heißt auch die festliche Tafel, die in der Weihnachtszeit dreimal gedeckt wird. Die erste „arme“ oder „magere“ Kutsja findet am Heiligen Abend (24.12. oder 06.01.) statt, die zweite „reiche“oder „großzügige“ Kutsja mit Fleischgerichten am Abend des Jahreswechsels (31.12.oder 13.01.). Nach der zweiten Kutsja kommt dann die „Magie“ in dasWeihnachtsfest – die Zeit des  Wahrsagens. Die jungen Mädchen stellen Fragen über ihre zukünftige Ehe und ihr Schicksal. Es gibt viele verschiedene Methoden diese Fragen zu beantworten. Ein Beispiel ist die Wahrsagerei mit Pfannkuchen, einem traditionellen Gericht auf jedem Weihnachtstisch. Die Pfannkuchen werden von den Mädchen den Hunden vorgeworfen und wessen Hund den ersten Pfannkuchen auffrißt, diejenige hat das Glück als erste zu heiraten in diesem Jahr.

Eine andere Möglichkeit der Wahrsagerei basiert auf geraden und ungeraden Zahlen: ein Mädchen umarmt den Zaun soweit sie kann. Wenn die Anzahl der Bretter die sie umfasst gerade ist, dann wird  das Mädchen in diesemJahr heiraten. Die dritte Kutsja, die wieder mager ist, wird am Tag der Taufe Christi (05.01. oder 18.01.) gefeiert.

Die Feiern in der Weihnachtszeit sind in Belarus laut und lustig, die Jugend versammelt sich, es wird getanzt, verschiedene Spiele gemacht und die erwähnten wahrsagerischen Rituale abgehalten. Kurz gesagt, alles das, was auch heute die Jugendlichen bei einer Party machen, wenn sie das Fernsehen und  das Smartphone ausschalten – vielleicht mit Ausnahme der Wahrsagerei.